TV-Beitrag über mich: frauTV (2010)
admin Januar 26th, 2010
frauTV – Sendung vom 21. Januar 2010
Stellen Sie sich vor, Sie wachen auf, sind bei vollem Bewusstsein, aber Ihr Körper ist komplett gelähmt. Sie können nicht sprechen, nicht schlucken, noch nicht mal alleine atmen. Diesen Alptraum erlebte Anama Kristin Fronhoff mit Anfang Dreißig nach einem Schlaganfall. Heute, neun Jahre später, kann sie wieder den Kopf bewegen und leise sprechen. Und sie lacht viel, mehr als früher, sagt sie. Anstatt zu resignieren und dem Verlorenen nachzutrauern, packt sie ihr neues Leben an.
Auf alten Fotos strahlt Anama Fronhoff in die Kamera, kess und attraktiv. Sie war Intensiv-Krankenschwester, kerngesund, fuhr Motorrad, ging reiten, reiste gerne. Mit 33 fiel sie plötzlich um – Diagnose: Hirnstamm-Infarkt, ein besonders schwerer Schlaganfall. Monate lag sie im Koma, und als sie aufwachte, der nächste Schock: Locked-In-Syndrom – ihr Körper komplett gelähmt, die Verbindung zum Gehirn funktionierte nicht mehr. Nur die Augenlider konnte sie noch bewegen, ihre einzige Chance zu kommunizieren und der Welt mitzuteilen, dass sie nicht im Wachkoma liegt, sondern bei vollem Bewusstsein ist.
Abschied und Neuanfang
Die erste Zeit beschreibt Anama Fronhoff als grausam. Nichts konnte sie tun, noch nicht mal sich umbringen. Nach etwa zwei Jahren begann sie, ihr Schicksal zu akzeptieren und für ihr neues Leben zu kämpfen. Auf keinen Fall wollte sie in ein „Satt- und Sauber-Pflegeheim“. Heute lebt die 42-Jährige mit zwei Katzen und einem Hund in einer eigenen Dreizimmerwohnung mit Gärtchen, selbst bestimmt wie kaum jemand in ihrer Situation. Sie bekommt Besuch, liest, ist täglich mit dem Hund im Park. Mit einer speziellen Computer-Kopfmaus mailt sie Freunden und aktualisiert ihre Website – ein Stück Freiheit in einem Alltag voller Abhängigkeiten. Denn ohne ihre 10 Pfleger rund um die Uhr läuft gar nichts. Die meisten sind Studenten, die Anama Fronhoff selber aussucht, anlernt und koordiniert. Am wichtigsten ist ihr, dass es menschlich klappt.
Sich wohl zu fühlen hat oberste Priorität
Für mehr Selbstständigkeit und um Verlorenes wieder zu erobern, ist sie bereit, täglich was tun: Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie. Als Anama Fronhoff vor acht Jahren zum ersten Mal zur Ergotherapie kam, konnte sie außer ihren Augen nichts bewegen. Heute kann sie mit Hilfe der Therapeutinnen schreiben und für kurze Zeit sitzen und stehen – ein großes Glücksgefühl und ein unglaublicher Erfolg, wenn man bedenkt, dass die Ärzte sie damals aufgegeben hatten.
Anama Fronhoff sagt, dass sie aufgehört hat, ihr altes mit dem neuen Leben zu vergleichen. Der Blick zurück tue ihr kaum noch weh. Im Gegenteil. Sie beschreibt sich heute als zufriedener als vor dem Schlaganfall. Früher sei sie eine Getriebene gewesen, die ihr Glück in Äußerlichkeiten suchte. Die Krise habe sie stark gemacht, ihr gezeigt, was wirklich wichtig ist im Leben. Heute könne sie sich über kleine Dinge freuen. Sie sei zur Ruhe gekommen, nicht nur äußerlich, sondern auch im Inneren.
Hier können Sie die Sendung downloaden und anschauen
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- Comments(1)
Finde dich ganz toll würde gern mehr über dich erfahren meine Tochter hat im Oktober letzten Jahres ein Hirnblutung erlitten Wachkoma 2,3,4, jetzt LOck in .Wir hoffen bald von dir zuhören