Assistenz

Februar 25th, 2010

„Die Assistenten sind meine Arme und Beine nicht aber meine Emotionen und mein Gehirn.“

Nur durch die Arbeit der persönlichen Assistenten ist es mir möglich, in meiner eigenen Wohnung zu leben. Da ich am ganzen Körper gelähmt bin und sich die körperlichen Fähigkeiten nur langsam entwickeln, brauche ich ständige Hilfe in Form der Assistenten. Dieses verlangt von den Menschen, die eine persönliche Assistenz machen, dass sie die Person (in dem Fall ich) respektieren und sich selber zurücknehmen. Es ist kein Job für jeden, da man bei dieser Arbeit den anderen sehr intim kennen lernt. Es ist also nicht eine Arbeit wie in einer Fabrik.

Ich glaube, das ist keine Arbeit, mit der man reich an Geld werden kann. Wer nur Geld verdienen möchte, ist sicher nicht am richtigen Ort bei der Assistenz. Es gibt keine Ausbildung in diesem Bereich, sie ist immer sehr individuell und auf die Bedürfnisse des Einzelnen ausgerichtet. Dabei ist es sicher von Vorteil, dass ich als Mentorin im Krankenhaus tätig war. Ich stehe auf einmal auf der anderen Seite.So viele Vorteile (keine Heimunterbringung, keine Pflege durch Personen, die man nicht mag) das auch haben mag, hat diese Lebensform auch Nachteile. Man muss sehr bei sich bleiben, um sich nicht zu verlieren. Das ist eine Gratwanderung, weil so viele unterschiedliche Menschen mit ihrer eigenen Lebenseinstellung beteiligt sind.

Es ist ein Geben und Nehmen. Man kann es wahrscheinlich nie allen gerecht machen, dazu ist jeder zu unterschiedlich. Und es ist jede Menge bürokratischer Aufwand.

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